Interpretieren
Aufgabe gelesen – und nun? - Aller Anfang ist schwer!
Deine Einleitung ist das Eintrittstor in deinen Text. Eine gelungene Einleitung öffnet dem Leser deinen Text und stimmt ihn neugierig. Du nimmst ihn damit an der Hand und lässt ihn deinen Text entdecken.
Damit dir eine solche „Spitzeneinleitung“ gelingt, findest du hier einige Ideen und Hinweise.

Damit sich deine Leser und Leserinnen in deinem Text (deiner Interpretation, literarischen Erörterung, Inhaltsangabe) gut orientieren können, müssen sie wissen, worüber du eigentlich schreibst:
Über welchen Text (Erzählung, Roman, Gedicht, Artikel) schreibst du eigentlich? Wer hat ihn verfasst, wie heißt der Text, wann wurde er verfasst (gegebenenfalls auch in welcher Epoche) und um welche Textsorte handelt es sich.
Formulierungstipp: In der romantischen Novelle „Aus dem Leben eines Taugenichts“ von Joseph von Eichendorff aus dem Jahre 1826…
Sprich nie von der Textsorte als „dem Buch“. Werde möglichst präzise.
Nun kommt der entscheidende Teil der Einleitung: das Thema des Texts. Das Thema eines Textes ist der gedankliche Kern, der sich abstrahierend aus der Betrachtung inhaltlicher Aspekte wie den Motiven, der Handlung, der Figurenkonstellation oder des zentralen Konflikts ergibt. Das Thema ist die Aussage des Textes. Sie erschließt sich erst, wenn du den Text ausführlich analysiert hast.
Beispiel
Joseph von Eichendorff (1788-1857)
Mondnacht
Es war, als hätt’ der Himmel
Die Erde still geküsst,
Dass sie im Blütenschimmer
Von ihm nun träumen müsst’.
Die Luft ging durch die Felder,
Die Ähren wogten sacht,
Es rauschten leis die Wälder,
So sternklar war die Nacht.
Und meine Seele spannte
Weit ihre Flügel aus,
Flog durch die stillen Lande,
Als flöge sie nach Haus.
Thema dieses Gedicht ist eben nicht die Natur im Mondschein oder der Seelenflug, sondern die Sehnsucht nach dem Einklang von Natur, Mensch und Gott. Das Thema ist also der verallgemeinerbare, allgemeingültige Gedanke des Textes.
Das romantische Naturgedicht „Mondnacht“ von Joseph von Eichendorff thematisiert die Sehnsucht nach dem Einklang von Natur, Mensch und Gott.
Damit du nun auch sprachlich deine Einleitung gut formulieren kannst, hier noch ein paar Tipps. Standardformulierungen sind:
- In … (Textsorte „Titel“) von … (Autor), veröffentlicht im Jahre …, geht es um… (Thema).
- Die/Der … (Textsorte) „…“ (Titel) von …(Autor), veröffentlicht im Jahre …, handelt von … (Thema).
- Alternative Verben sind: thematisieren, präsentieren, diskutieren, darlegen,…
Und los geht’s mit dem Schreiben! Wenn du Hilfe beim Formulieren brauchst, kannst du unter Formulierungsbausteine „interpretieren“ nachlesen. Auch die Tipps zur Einleitung können dir vielleicht weiterhelfen oder zum Schluss.